Maiz I 2015 – 2017
Das Landleben ist ein fremdes Land
In der Arbeit Das Landleben ist ein Fremdes Land arbeitet Bobadilla mit den Medien Fotografie, Video und Mischtechniken. Aus eigenen Erfahrungen – sie lebt in der Nähe von Wien - schildert sie ihre Beobachtungen über die Veränderungen der Landschaft und Wildtier-Lebenräume in Niederösterreich durch die quasi monokulturelle Bewirtschaftung von großen, zusammenhängenden Feldern mit Pflanzen, die ursprünglich aus Lateinamerika kommen: wie mit Mais, der hier als Tierfutter angebaut wird oder der Produktion von biologischem Treibstoff dient. ( Hansel Sato- Aus dem Katalog Text)
Ich bin eine Frau der Stadt. Hier bin ich geboren, hier bin ich aufgewachsen. Ich habe immer in einer Stadt gelebt. Meine Gewohnheiten, mein Lebensrhythmus, mein Wortschatz sind die Gewohnheiten, der Rhythmus und das Vokabular einer Frau aus der Stadt. Die Stadt – das ist meine Sache. Ich habe nichts über das Landleben gelernt. Ich habe gehört, dass auf dem Land die Bauern wohnten und dass die Bauern im Rhythmus des Tageslichts aufstanden und schlafen gingen. Ihre Arbeit bestand aus säen, rechen, umgraben und düngen. Die Tätigkeiten, die diese Verben beschreiben sind für mich viel exotischer, als jeden Morgen meinen Hausbesorger zu grüßen, wenn ich das Haus verlasse, in dem ich wohne.
Dort befinden sich die großen gelben Felder, von im Licht glänzenden Maschinen durchfurcht, die Weiten voll Gerste oder Mais, gepflanzt in langen Reihen, in den sich der Blick verliert. Ich verstehe davon nichts. Für die Mehrheit derjenigen, die mir ähnlich sind, ist das Land ein Ort des Rückzugs, dort, wo man am letzten Bahnhof des Vorortzugs aussteigt. Bei der Rückkehr in die Stadt erzählen sie den Rest der Woche von den Vorzügen eines Spaziergangs zwischen den üppigen Feldern. Als Souvenir für die Rückfahrt dient manchmal ein frischer Maiskolben. (Carla Bobadilla. Reinterpretiert aus dem Text Das Land in: Georges Perec. Träume von Räumen)
El campo es un país extranjero
Soy una mujer de ciudad; he nacido, he crecido, y he vivido en una ciudad. Mis costumbres, mis ritmos y mi vocabulario son costumbres, ritmos y vocabularios de una mujer de ciudad. La ciudad es lo mío. No he aprendido nada sobre el campo. En algún relato he oído, que los campos estaban poblados de campesinos, que los campesinos se levantaban y se acostaban al mismo tiempo que el sol y que su trabajo consistía en abonar, rastrillar, cavar, fertilizar. Las operaciones a que aluden estos verbos para mí son más exóticas que el hecho de saludar cada mañana al conserje del edificio en que habito.
Ahí están por supuesto los grandes campos amarillos surcados por máquinas resplandecientes, las praderas plantadas con orzo y las columnas de maíz donde se pierde la vista. Pero no sé nada de estos espacios.
Para la mayoría de mis semejantes el campo es un espacio de recreo, el lugar donde descienden en la última parada del tren que recorre los suburbios. Al volver contarán durante el resto de la semana sobre las bondades de una caminata por los campos sembrados y a modo de souvenir traerán consigo una mazorca fresca que irán mordiendo en su recorrido de vuelta.